Menschen, Tiere und Konfetti: „Am Ende sind es alles Selbstporträts“
In ihrem Atelier in Oberschöneweide malt Luisa Pohlmann großformatige Ölbilder von Affen in Anzügen und Frauen in üppigen Kostümen.
Eine eigene künstlerische Handschrift habe sie erst gegen Ende des Studiums entwickelt, erzählt Luisa Pohlmann. „Eigentlich bin ich immer noch mittendrin, meinen Stil zu finden. Ich will ein schönes Porträt malen, aber ohne es künstlich zu verschönern. Darin liegt eine große Falle.“ Ihre großformatigen Ölgemälde zeigen Orang-Utans in grünen Samtanzügen, Hamster, Kraken und Clowns. Frauen in üppig gestalteten Blumenkleidern schauen mit forschem Blick von der Leinwand herab, in der Luft fliegt Konfetti. Seit 2019 arbeitet Luisa Pohlmann in einem Atelier in der Wilhelminenhofstraße in Oberschöneweide, teilt sich den Raum mit einer anderen Künstlerin.
“Es steckt sehr viel von mir in den Bildern. Vielleicht sind es am Ende alles Selbstporträts”
Die Tiere, die in Luisa Pohlmanns Bildern auftauchen, verkörpern aber nicht die Eigenschaften, die man ihnen im Volksmund zuspricht; es geht um die Darstellung menschlicher Attribute und Seelenzustände. Als Vorlage dienen ihr Fotografien oder Zeitungsausschnitte; dann versucht sie, die gezeigten Personen oder Tiere so darzustellen, wie sie wirklich sind. Am Anfang jedes Malprozesses stehe immer ein Gefühl, sagt Luisa Pohlmann, auch die tagesaktuelle Stimmung spiele eine Rolle. Manchmal überarbeitet sie ein Bild so oft, dass am Ende etwas ganz anderes herauskommt, als sie zunächst geplant hatte. „Es steckt sehr viel von mir in den Bildern. Vielleicht sind es am Ende alles Selbstporträts“, sagt sie und lacht.
Inspiration findet die 35-Jährige vor allem in der Natur, in Sonnenuntergängen, Blumen und Mustern. „Einmal habe ich mir eine Stunde lang einen Apfel ganz genau angeschaut und gedacht: Wahnsinn, wie schön so ein Apfel ist! Ich bin fasziniert davon, wie etwas in der Natur einfach aus sich heraus entstehen kann. Und dann gehe ich in mein Atelier und denke, dass ich das in dieser Perfektion gar nicht wiedergeben kann!“
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