Monkey Mind

2020

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MONKEY MIND (2020)

Immer wieder tauchen in Luisa Pohlmanns Malereien und Zeichnungen Tiere auf, die stellvertretend für den Menschen und seine Seelenzustände stehen.

Tiere werden zu Protagonisten in Welten, die ihr nach außen gekehrtes Innenleben darstellen. Sie zeigen dort ein impulsives, spontanes Verhalten.

Unmaskiert repräsentieren sie unsere sonst meist im Verborgenen liegenden unbewussten Triebe, Bedürfnisse und Wünsche – aber auch unsere Kraft.

Monkey Mind – gemeint ist damit unser ruheloser Geist, der ungeachtet von Zeit und Raum von Vergangenem zu Ereignissen in der Zukunft reist und umgekehrt, wie ein Affe, der in einem großen Baum unentwegt von Ast zu Ast schwingt.

Unmaskiert und doch verkleidet, tritt der Affe in der Serie „Monkey Mind“ auf. Der Affe führt uns unsere verhüllten und verkleideten Anteile vor.

Er verweist damit auf den Versuch, ungeliebte Teile des inneren Daseins zu verbergen und durch ein gediegenes Erscheinungsbild gesellschaftsfähig zu machen. Zuflucht schenkt vermeintlich der Monkey Mind, der in Rastlosigkeit unentwegt versucht, das innere Loch vergeblich zu füllen.

Eine melancholische Traurigkeit begleitet den Affen, der auftritt, wie ein aus der Zeit gefallener Gentleman. Die gekachelten Räume verstärken den Eindruck einer sterilen, konstruierten und durchgestylten Welt, in der sich der Affe bewegt – innerlich wie äußerlich begrenzt.

Und doch: Immer wieder scheint das ihm zugrundeliegende wahre Wesen durch ihn hindurch, ein sanfter Wind geht einher mit einem Moment des Wissens und der Weisheit.